Immenstadt mit seinen über 14.000 Einwohnern hat eine lange, abwechslungsreiche Geschichte. Schon aus Zeiten vor der Stadterhebung, vor über 650 Jahren, finden sich Spuren in der ganzen Stadt. Mal eher versteckt, mal noch deutlich erkennbar, sind die vergangenen Jahrhunderte der imposanten Stadtgeschichte.
Erstmals im Jahre 1275 urkundlich als Ymmendorf erwähnt, wurde der Ort im Jahre 1360 von Kaiser Karl IV. mit dem Stadtrecht ausgestattet und trägt seither den Namen Immenstadt i. Allgäu. Sie ist die älteste Stadt im Landkreis Oberallgäu.
Immenstadt hatte vier Tore, welche neben der Stadtmauer die Bürger und deren Besitz sicherten. Kaufleute und Händler suchten hier gern den Schutz der Stadt auf. Die Erhebung zum Markt, die Lage an wichtigen Handelsrouten und die Nähe zur Wasserkraft des Steigbachs machten das „Städtle“ rasch zu einem wirtschaftlichen Schwerpunkt in der Region.
Bildnachweis: Stadtarchiv Immenstadt
Die kleine Residenzstadt, von den Einheimischen liebevoll „Städtle“ genannt, bietet Kunst- und Geschichtenliebhabern viel zu entdecken. Unter anderem gehören historische Bauten, gemütliche Plätze, zahlreiche schöne und interessante Skulpturen und markante Ruinen zu den Immenstädter Sehenswürdigkeiten. Der Marienplatz, der Klosterplatz, der Landwehrplatz und der Bräuhausplatz sind jedem hier ein Begriff. Die Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus ist ebenfalls signifikant für die Residenzstadt.
Eine kleine Auswahl geschichtsträchtiger Gebäude
Die „Villa Edelweiß“ wurde in den Jahren 1882/1884 durch den Architekten Jean Keller als repräsentative Gründerzeitvilla errichtet. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und beherbergt heute die städtische Musikschule.Im Jahre 1874 wurde das Gasthaus „Zur Sonne“ aufgrund des hohen Bedarfs an Schulräumen zu einem Schulgebäude umgebaut. Das denkmalgeschützte Haus ist seit 1988 ein Dienstgebäude der Stadtverwaltung.Die herrschaftliche Färbe wurde 1579 von dem Färber Jörg Weiß erworben. Nachdem das Gebäude 1844 beim großen Stadtbrand zerstört wurde, musste der Betrieb der Färbe eingestellt werden. 1874 wurde die Wirtschaft „Deutsches Haus“ errichtet. Heute ist das Haus in Privatbesitz.Das „Gerberhaus“ wurde 1700 vom Rotgerber am Steigbach gebaut. Im 18. Jahrhundert ging es in den Besitz von Gerbermeister und Stadtammann Xaver Hagspiel über. Erst 1904 wurde der Betrieb eingestellt und das denkmalgeschützte Haus zum Wohnhaus umgestaltet. Der „Goldener Adler“ zählt als ältester Beherbergungsbetrieb des Allgäus. Die Taverne war 1360 Eigentum der Herren von Laubenberg und wurde dann durch Heinrich Graf zu Montfort erworben. Im Jahre 1777 übernachtete hier Kaiser Josef II. von Österreich. Im Erdgeschoss befanden sich früher die Stallungen. Die Gaststube war im 1. Stock untergebracht. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und ist in Privatbesitz.Das Hotel „Goldener Hirsch“ wurde 1671 vom Reichsvizekanzler Leopold Wilhelm Graf zu Königsegg-Rothenfels an den Barbier Johannes Knechtenhofer verkauft. 1980 wurde das Hotel umgebaut. Früher fanden hier Theateraufführungen statt.
Das 1685 erbaute „Gräfliche Rentamt“ wurde von einem Rentmeister als Dienstgebäude erhoben. Er hob von den Untertanen die Abgaben für die Herrschaft und das Reich ein. Seit 1827 ist das Haus in Privatbesitz. Heute findet sich hier eine Gastronomie wieder.
Die „Mädchen-Realschule Maria Stern“ ist Eigentum des Klosters Maria Stern, das im Jahre 1258 in Augsburg gegründet wurde. 1826 erhielten die Klosterschwestern durch König Ludwig I. den Auftrag, sich der Mädchenerziehung zu widmen. Daraufhin kamen die Schwestern 1881 nach Immenstadt um den Auftrag zu erledigen. Im Januar 1994 ist die Realschule in die Trägerschaft des katholischen Schulwerks der Diözese Augsburg übergeben worden.Das um 1700 erbaute Gebäude ist das älteste, noch erhaltene Immenstädter Bauernhaus. Das Haus lag in einem Siedlungsbereich, den eine bäuerlich strukturierte Bevölkerungsschicht bewohnte. Der „Sigelhof“ war nicht in den schützenden Mauerbereich der Stadt einbezogen.